Harald Schrott
Harald Schrott wurde 1967 in Tirol geboren. Nach der Schauspielausbildung von 1984 bis 1987 an der Schauspielschule Cingl/Fröhlich in Innsbruck und seinem Bühnendebüt am Tiroler Landestheater, zog es ihn 1988 nach Deutschland.
Zunächst spielte er am Staatstheater Mainz, wo er unter anderem in William Shakespeares ROMEO UND JULIA und in Friedrich Schillers DIE RÄUBER zu sehen war. Weitere Engagements führten ihn an das Theater Ulm, das Berliner Maxim-Gorki-Theater, das Düsseldorfer Schauspielhaus und das Berliner HAU (Hebbel am Ufer). An diesen Häusern arbeitete er unter anderem mit den Regisseur*innen K . D. Schmidt, Stephan Kimmig, Peter Wittenberg, Katharina Thalbach, Uwe Eric Laufenberg zusammen.
Im Jahr 2000 gab Schrott in Volker Schlöndorffs DIE STILLE NACH DEM SCHUSS sein Filmdebüt als Anführer der Terroristen, die sich gegen ein Leben in der DDR entscheiden. In dem mit dem deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichneten Kinofilm KROKO (2003) war er als Sozialarbeiter Micha, der in einer Einrichtung für behinderte Menschen arbeitet, zu sehen. In der Folge TOD IM PARK ermittelte er 2003 erstmals als Kommissar Konrad Fuchs in der Krimi-Reihe SOLO FÜR SCHWARZ. Eine seiner bekanntesten Rollen übernahm er 2004, als er in dem semidokumentarischen Fernsehfilm DIE STUNDE DER OFFIZIERE den Hitler-Attentäter Claus Graf Schenk von Stauffenberg verkörperte. 2005 war Schrott als der charismatische Kunstdieb Jan Reuter im Konstanzer TATORT: DAS LÄCHELN DER MADONNA zu erleben, im gleichen Jahr zeigte er sich als Bauunternehmer Frank Göber im POLIZEIRUF 110.
2006 wirkte er in Hal Hartleys Agentenfilm FAY GRIM mit. Für seine Darstellung in dem ZDF-Thriller ALLEIN GEGEN DIE ANGST wurde Schrott 2006 als Bester Schauspieler in einem Fernsehfilm für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. 2008 konnte das Fernsehpublikum ihn in Rainer Kaufmanns Tragikomödie EIN STARKER ABGANG neben Bruno Ganz und Monica Bleibtreu auch an der Seite von Fritzi Haberlandt sehen, mit der er bereits 2004 in Lars Büchels ERBSEN AUF HALB 6 gemeinsam vor der Kamera stand.
2010 arbeitete Schrott bei dem Dokudrama DIE KINDER VON BLANKENESE zum ersten Mal mit Regisseur Raymond Ley zusammen. Mit MEINE TOCHTER ANNE FRANK (2015), in dem er den Zahnarzt Fritz Pfeffer verkörpert, und TOD EINER KADETTIN (2017), ein Drama, das sich mit dem Tod der jungen Offiziersanwärterin Jenny Böken auf dem Segelschulschiff Gorch Fock beschäftigt, folgen zwei weitere Dokudramen.
2016 war Harald Schrott in Cordula Kablitz-Posts Drama LOU ANDREAS-SALOMÉ in der Rolle des Sigmund Freud, sowie in der von ORF und ARD koproduzierten Miniserie PREGAU – KEIN WEG ZURÜCK zu sehen. 2018 spielte Harald Schrott in dem historischen ARD-Dokudrama DIE HÄLFTE DER WELT GEHÖRT UNS – ALS FRAUEN DAS WAHLRECHT ERKÄMPFTEN, in dem er die Rolle des Journalisten Leonard Kern übernahm.
Seit 2008 dreht Harald Schrott regelmäßig auch in Österreich. Besonders hervorzuheben sind dabei seine Auftritte als Pfarrer Raphael Dorn in der Krimi Serie VIER FRAUEN UND EIN TODESFALL, als auch seine Mitwirkung in den Kinofilmen ERIK & ERIKA (2018) und WIE ICH LERNTE, BEI MIR SELBST KIND ZU SEIN (2019), der auf einem autobiografischen Roman des österreichischen Künstlers André Heller basiert.
Häufig verkörpert er auch ambivalente oder abgründige Charaktere, u. a. in dem Zweiteiler BÖSER WOLF – EIN TAUNUSKRIMI (2016) sowie in der ORF/ZDF Koproduktion WIENER BLUT, die 2019 auf dem Filmfest München uraufgeführt wurde.
Seit 2017 arbeitet Harald Schrott regelmäßig auch als Synchronschauspieler und Sprecher. So hat er zum Beispiel Bruce Springsteen sowie den Modeschöpfern Jean-Charles de Castelbajac und Christian Louboutin seine Stimme geliehen.
Am 21. August 2019 präsentierte er den Eröffnungsfilm des Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen, Sven Bohses Agentenfilm WENDEZEIT, in dem er den Ehemann einer Doppelagentin aus West-Berlin spielte.
Zu seinen aktuellsten Produktionen zählen Peter Keglevics Kinofilm AM ENDE WIRD ALLES SICHTBAR und VENARI in der Regie von Christian Hoffmann. Beide Filme wurden 2021 gedreht, in beiden spielt er die Hauprolle.
Mit EINSZWEIUNDZWANZIG VOR DEM ENDE von Matthieu Delaporte ist Harald Schrott zum ersten Mal im Renaissance-Theater zu sehen.