Manfred Krug: „Abgehauen“

mit
Ludwig Blochberger

Goin' Out West Quintet:
Arseny Rykov - Piano
Oren Levanon - Gitarre
Efim Braylovskij - Saxophon
Fabian Timm - Bass
ALEX FILIP - SCHLAGZEUG
ARRANGEMENTS: ARSENY RYKOV

Ludwig Blochberger und das Goin’ Out West Quintet lassen die Lieder von Manfred Krug neu erklingen. Den Rahmen für dieses besondere Konzert bildet Krugs autobiografisches Buch „Abgehauen“.

Mit seiner unkonventionellen Art und seinem unnachahmlichen Charme begeistert der 1937 in Duisburg geborene Schauspieler, Sänger und Entertainer Manfred Krug in der DDR ein Millionenpublikum. Seine Konzerte sind stets ausverkauft, die Schallplatten verkaufen sich wie warme Semmeln. „Wenn die schon nicht hierherkommen können, geb ich dem Publikum eben den Ray Charles“, bemerkte Manfred Krug einmal. Bei seinen Konzerten treffen die Leute auf den unverstellten, unzensierten, unbeugsamen Künstler, der die Pausen zwischen den Liedern nicht selten für Spitzen gegen den Staat nutzt. Ab 1971 veröffentlicht Krug zusammen mit dem Komponisten und Saxofonisten Günther Fischer mehrere Langspielplatten, auf denen er anspruchsvolle, kunstvoll arrangierte Schlager und Chansons singt. Die Texte schreibt er unter dem Pseudonym Clemens Kerber selbst. Erich Honecker soll 1972 gesagt haben: „Wir brauchen viele Krüge“. Doch der Krug, den der Staatsratsvorsitzende eigentlich hatte vermehren wollen, ist an seinem Staat zerbrochen.

Im November 1976 gehört er zu den prominenten Unterzeichnern des offenen Briefs gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann. In Folge kommt es zu einer Unterredung zwischen den Initiatoren und SED-Funktionären in Krugs Privathaus, die er heimlich auf Tonband aufzeichnet. Krug weigert sich seine Unterschrift zurückzunehmen. Die Genossen reagieren mit voller Härte, der aufmüpfige Schauspieler wird kaltgestellt: Die Stasi überwacht ihn, zwei schon abgedrehte Filme werden nicht gezeigt, weitere Rollenangebote zurückgezogen, Konzerte ohne Grund plötzlich abgesagt. Nach Monaten der Repressalien sieht sich Manfred Krug gezwungen, einen Ausreiseantrag zu stellen. In den 32 Tagen von der Antragstellung bis zur Genehmigung führt er Tagebuch.

Fast 19 Jahre lang hält er dieses Manuskript unter Verschluss – Manfred Krugs Aufzeichnungen sind nicht nur ein aufregendes und erschütterndes Zeitdokument, sondern auch eine Augenöffnung für alle Generationen. Ludwig Blochberger liest und singt Manfred Krug, begleitet von den Jazzmusikern des Goin’ Out West Quintets unter der Leitung von Arseny Rykov. Manfred Krug starb am 21. Oktober 2016 im Alter von 79 Jahren in Berlin.

Ludwig Blochberger wird 1982 in Ost-Berlin geboren. Als Wiener Sängerknabe kommt er früh mit klassischer Musik in Berührung. Schon als Jugendlicher steht er im Wiener Burgtheater unter der Regie von Claus Peymann auf der Bühne und spielt im preisgekrönten Fernsehdreiteiler „Die Manns« an der Seite von Armin Mueller-Stahl. Während seines Studiums an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch” dreht er für „Sommersturm” (M. Kreuzpaintner), „Der letzte Zug” (J. Vilsmaier) sowie den Oscar prämierten Kinofilm „Das Leben der Anderen«. Im Lauf der Jahre verkörpert er Wernher von Braun (2009), Sebastian Haffner (2012), Bundeskanzler Helmut Schmidt (2013), Papst Innozenz III. (2014) als auch Rudolf Höß (2024). In der Krimireihe „Kommissar Dupin“ spielt er Riwal (2013-15) in der Neuauflage der Krimiserie „Der Alte“ Kommissar Tom Kupfer (2015-2021). Mit der Konzertlesung „Das Buch der von Neil Young Getöteten“ tourt Ludwig Blochberger seit 2024 erfolgreich durch die Lande, um die Musik des „Godfather of Grunge“ zu würdigen.

Spieldauer: ca. 135 Minuten, inkl. Pause

Spieltermine

14.11.2025
19:30
15.11.2025
19:30
Tickets kaufen für die Spielzeit vom 01.09.2025 bis zum 31.08.2026