Sind die USA noch unser großer Bruder? - Jakob Augstein im Gespräch mit Susan Neiman

mit
Jakob Augstein
und
Susan Neiman

Hollywood, Harvard, Halloween: Amerika war mal Sehnsuchtsort. Spätestens seit Donald Trump ist das transatlantische Verhältnis angespannt. Kann es gerettet werden – und wollen wir das überhaupt? Das bespricht Jakob Augstein mit Susan Neiman

Im Mai 2019 verlieh die Eliteuniversität Harvard der damals noch amtierenden deutschen Kanzlerin die Ehrendoktorwürde. In ihrer Dankesrede schwärmte Angela Merkel vom transatlantischen Verhältnis, das uns eine „über 70 Jahre dauernde Zeit des Friedens und des Wohlstands beschert“ habe. Für Merkel war Amerika ein Sehnsuchtsort.

Doch schon damals, 2019, war die Beziehung zwischen Berlin und Washington im Zerfall begriffen. Donald Trump regierte und griff an, was für Merkel und ihren Nachfolger Olaf Scholz die Heiligtümer des Westens sind: Freihandel, liberale Demokratie, internationale Zusammenarbeit.

Würde das deutsch-amerikanische Verhältnis einer zweiten Amtszeit Trumps standhalten? Und könnte Kamala Harris diese einst so innige Beziehung wirklich retten? Immerhin begehren auch in der Bundesrepublik immer mehr Menschen gegen eine amerikanische Dominanz auf. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Debatte um die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden.

Über das deutsch-amerikanische Verhältnis spricht Jakob Augstein mit der Philosophin Susan Neiman.

Der radioeins und Freitag Salon live aus dem Renaissance-Theater

Hier verstummt die Erregungsmaschine des Internets. Der radioeins & Freitag Salon ist „unplugged“, wie man früher gesagt hätte. Echte Menschen reden über echte Themen und üben sich in Fähigkeiten, die rar zu werden drohen: Zeit nehmen, zuhören, verstehen, lernen. Das – unerreichte – Vorbild dieses aktuellen politischen Diskussionsformats sind die legendären Gespräche des Journalisten Günter Gaus, die im Fernsehen gezeigt wurden, als dieses noch schwarz-weiß war.

Jakob Augstein ist seit 2008 Verleger und Geschäftsführer der Wochenzeitung „der Freitag“. 1967 in Hamburg geboren, studierte er von 1989 bis 1993 Politik an der Freien Universität Berlin und am Institut d’études politiques de Paris. Er war zehn Jahre lang für die Süddeutsche Zeitung als Reporter in Berlin und Ostdeutschland unterwegs. Von 2011 bis 2018 schrieb er die Kolumne „Im Zweifel links“ auf „SPIEGEL ONLINE“. Von 2011 bis 2020 lieferte er sich mit Nikolaus Blome, dem ehemaligen stellvertretenden Chefredakteur der Bildzeitung, in der Phoenix-Sendung „Augstein und Blome“ einen wöchentlichen Schlagabtausch zum politischen Thema der Woche. Im März 2024 erschien sein Roman „Die Farbe des Feuers“ im Aufbau Verlag.

 

Auch live auf radioeins zu hören – von 20.00 bis 21.00 Uhr.

Spieltermine

18.11.2024
20:00
Tickets kaufen für die Spielzeit vom 01.09.2024 bis zum 31.08.2025