Happy End
„An die Gewehre, Seele in Not!“ – Lilian Holiday, idealistischer Shooting-Star der örtlichen Abordnung der Heilsarmee, trifft auf Bill Cracker, rücksichtsloser Mann der Tat und Gangster-Boss. Die ehrgeizige Mission, Cracker gegen alle seine Überzeugungen und Widerstände zu missionieren, führt Miss Holiday letztendlich zu einem Gefecht, bei dem ihr eigenes Seelenheil existentiell auf dem Spiel steht. Wessen Seele dabei gerettet wird und wie, zeigt sich „happyendlich“ zum Finale der quicklebendigen Komödie mit Musik.
Elisabeth Hauptmann, langjährige Mitarbeiterin Brechts, schrieb das Textbuch zu diesem Melodram, Kurt Weill und Bertolt Brecht sorgten für die Musik und die Songtexte – im Kern das schöpferische Team, das nach der DREIGROSCHENOPER ein weiteres Schauspiel in der Stimmung und im Duktus des vorangegangenen Welterfolgs realisierte. Mit der DREIGROSCHENOPER von 1928 und der Oper AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY von 1930 kam HAPPY END 1929 als der Mittelteil einer Trilogie der drei großen Gemeinschaftsarbeiten der Werkstatt Brecht/Weill auf die Bühne. Viele Songs des Schauspiels sind seit der Uraufführung fester Bestandteil des Konzertrepertoires: „Bills Ballhaus in Bilbao“, „Surabaya Johnny“, der „Matrosen-Tango“ — und stehen beispielhaft sowohl für den herausragenden Lyriker Brecht als auch für das musikalische Genie Kurt Weills.
Pressestimmen
„Mit Sebastian Sommers phänomenaler Inszenierung kehrt „Happy End“ nach mehr als 50 Jahren triumphal auf eine große Berliner Bühne zurück. (…) Viele der Lieder gehören längst zum klassischen Musical-Repertoire. Wie der „Bilbao Song“, (…) der „Matrosen-Tango“ und der Ballade „Surabaya Johnny“. (…) Aber egal, wer gerade singt, es wird immer überaus komisch und hübsch ironisch. Wie überhaupt der gesamte Abend. Der ist schließlich eine historische Persiflage auf Hollywood und das Gangster-Kino. (…) Auf der einen Seite die halbseidenen Kriminellen, auf der anderen die tugendhafte Heilsarmee. Mit erstaunlichen vielen Grauzonen zwischen Gut und Böse. Ein Riesenspaß. Unbedingt hingehen.“
Ulrike Borowczyk, Berliner Morgenpost, 15. Mai.2022
„Happy End-lich in Berlin. (…) Dem von Guntbert Warns so hervorragend zusammengestellten 11er Spielensemble sind viele viele Vorstellungen und großes Publikumsinteresse zu wünschen. Sie allein verdienen unbedingt einen Besuch. Quasi nebenbei gibt es das seltene Werk „Happy End“ zu erleben, was handwerklich überzeugend, frisch und intensiv gespielt zu entdecken gilt.“
Frank Wesner, alleseintheater.wordpress.com, 21. Mai 2022
Diese Produktion des Renaissance-Theaters Berlin wird zum Teil gefördert von der Kurt Weill Foundation for Music, Inc., New York, NY.
Spieldauer: 155 Minuten, inkl. Pause