Ein Jegliches hat seine Zeit
„Der Prediger Salomo sagts: „Ein jegliches hat seine Zeit.“ Eine alttestamentarische Weisheit – der Anlass für unendlich quellendes Schrifttum.
Aus der Fülle der Texte und Lieder zum existenziellen Thema hat die leichtfüßig, charmant und sinnig dahin perlt, dem dürfte einiges voraus gegangen sein. Vor allem ein ausgiebiges Kramen in nahe- bis fernerliegenden Archiven und Qual an dieser schönen Schwerarbeit des Zurückschauens, Entdeckens, Wiederfindens mag man – und soll es wohl auch – ahnen.
Die Schnitzler macht alles frappierend minimalistisch; was sie locker beherrscht. Cooles Understatement, präzise, gern mit Ironie, gelegentlich Sarkasmus.
Stimmungsmäßig etwa so: Fliegender Wechsel zwischen Mocca, Rotwein, Schampus, Schnaps. Und zwischendurch klares kaltes Wasser. Souveräne Dosierung. Eine feine kleine, intime Sache. Und doch ganz weit und tief und groß.“
Reinhard Wengierek im KULTURVOLK-Blog