Klaus Christian Schreiber
Nach seinem Studium an der Westfälische Schauspielschule Bochum wurde Klaus Christian Schreiber 1985 von Jürgen Flimm an das Thalia Theater in Hamburg geholt, wo er acht Jahre als festes Ensemblemitglied wirkte und 1990 mit seiner Interpretation des Songs „November“ von Tom Waits in der Uraufführung von „The Black Rider“ (Robert Wilson/ Tom Waits) von sich reden machte und 1990-92 mit der Produktion auf Welttournee ging.
Es folgten Festengagements am Staatstheater Stuttgart und am Düsseldorfer Schauspielhaus und Gastengagements an der Staatsoper Hannover, Staatsoper Berlin, am Nationaltheater Mannheim, der Oper Köln und dem Renaissancetheater Berlin Stationen seiner Karriere. Hier arbeitete er u.a. mit Wilfried Minks, Katharina Thalbach, Robert Wilson, Tom Waits, Jürgen Gosch, Lou Reed, Daniel Karasek, Dietrich Hilsdorf, Jérôme Savary, Franz Xaver Kroetz, Martin Kusej, Tina Engel und Andrea Breth, spielte große klassische Rollen wie Ruprecht in „Der zerbrochne Krug“ und Hermann in „Die Hermannsschacht“ von Heinrich von Kleist, Leicester in „Maria Stuart“ und Gessler in „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller, Mercutio in „Romeo und Julia“ von William Shakespeare, Mellefont in „Miss Sara Sampson“ von Gotthold Ephraim Lessing, Konsul Bernick in „Stützen der Gesellschaft „, Pastor Manders in „Gespenster“ von Henrik Ibsen, Polly Baker in „Mann ist Mann“ von Bertolt Brecht, Alwa in „Lulu“ von Frank Wedekind, Theobald Maske in „Die Hose„ von Carl Sternheim und zeitgenössische Rollen wie Michel in „Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza, Can in „Andorra“ von Max Frisch, George in „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“ von Edward Albee oder Gerd in „Wunschkinder“ und Benny in „Willkommen“ von Hübner/ Nemitz.
Während seiner Theaterkarriere absolvierte Schreiber eine Gesangsausbildung bei Prof. Hans Kagel (HfMT, Hamburg) und startete eine Gesangskarriere als Max in „Lend me a tenor“ (Thalia Theater Hamburg) von Ken Ludwig, Alfred in „Die Fledermaus“ von Johann Strauss (Staatstheater Stuttgart), Mackie Messer in „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht (Staatstheater Stuttgart, Düsseldorfer Schauspielhaus, Staatstheater Karlsruhe, Theater Chemnitz), Piquillo in „La Périchole“ (Düsseldorfer Schauspielhaus), Leopold in „Im weißen Rössl“ (Düsseldorfer Schauspielhaus), Stefan Koltay in „Victoria und ihr Husar“ von Paul Abraham (Landesthesater Linz). 2009 – 2018 spielte er Henry Higgins in der gefeierten Bernd-Mottl-Inszenierung von „My Fair Lady“ an der Staatsoper Hannover und 2012-13 an der Oper Köln in der Regie von Dietrich Hilsdorf. Acht Jahre spielte er mit Jan Josef Liefers und Stefan Kurt in Jürgen Flimms Kult-Inszenierung „Wissen Sie, wie man Töne reinigt – Satiesfactionen“ von Eric Satie, die 2010 in der Werkstatt des Schillertheaters Premiere hatte. Mit der Operette „Dschainah“ von Paul Abraham trat er 2019-2020 an der Komischen Oper Berlin auf. Ab Juni 2020 wird er als „Gloucester“ in „König Lear“ am Renaissance Theater Berlin zu sehen sein.
Parallel arbeitete Klaus Christian Schreiber seit 1999 für Film und Fernsehen, drehte u.a. mit John Thaw „Monsignor Renard“ für die BBC, die Tatorte „Die Fremde im Zug“ (Martin Gies) und „Fette Krieger“ (Benjamin Reding) , mehrere Folgen von „Soko Leipzig“, „Die Sitte“, „Edel und Starck“, „Alarm für Cobra 11“, „In aller Freundschaft“, „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“, „Bettys Diagnose“, TV-Filme wie „Liebeskrank“ (Olaf Kreinsen), „Inferno – Flammen über Berlin“ (Rainer Matsutani), Die Schatzinsel (Hans-Jörg Thun), „Deutschland 83“ (Edward Berger) und wurde einem größeren Publikum als Serienstar Lars Vonderwerth in „Alphateam“ (SAT 1) und Dirk Drechsler in „Rote Rosen“ (ARD) bekannt. Im Kino war er in „Stammheim“ von Reinhard Hauff, „Das Wunder von Bern“ von Sönke Wortmann und „Für den unbekannten Hund“ von Dominik und Benjamin Reding und „Stürm – Bis wir tot sind oder frei“ von Oliver Rihs zu sehen.
Seit 2012 arbeitet Schreiber als Musiktheater-Regisseur, inszenierte an der Staatsoper Berlin „Lectures about nothing“ von John Cage, am Staatstheater Braunschweig „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár und „Nabucco“ von Giuseppe Verdi. 2020 inszenierte er am Staatstheater Darmstadt „Frau Luna“ von Paul Lincke und am Theater Bielefeld das Musical „Die spinnen, die Römer“ von Stephen Sondheim.
Am Renaissance Theater war er in „Die Hose“, „Wunschkinder“, „Willkommen“, „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“, „Mord auf Schloss Haversham“ zu sehen, aktuell spielt er in „König Lear“.