LÉLÉ
für Julia Jäger und Matthias Habich
Ein Mann schreibt einen Dankesbrief. Eine Frau antwortet. So beginnt es.
„Lélé“ ist der erfundene Briefwechsel zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein, und auch nicht leben könnten.
Ein älterer Witwer bedankt sich für das Ergebnis einer Internetbestellung – ein maßgefertigtes Hundehalsband mit aufgesticktem Namen, „Oskarla“.
Eher überraschend antwortet jene, welche diese Arbeit verantwortet – die Inhaftierte einer Justizvollzugsanstalt.
Das Hundehalsband gehört zum Warenangebot der Internetseite „Mit Haftung“.
Aus dem zunächst formellen Dialog wird bald mehr, der Austausch zweier sehr eigenwilliger Charaktere, die weder ihre beiderseitige Verlorenheit noch ihre jeweilige Gefangenschaft thematisieren… aber doch immer spüren lassen.
Und die sich viel zu geben haben, bis es nichts mehr zu verlieren gibt.
„Lélé“ wurde den Bühnen- und Filmstars Matthias Habich und Julia Jäger wortwörtlich auf den Leib gesonnen. Beide haben ihrerseits mehrfach Geschichte geschrieben, mit Klassikern wie Fritz Umgelters „Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherr von der Trenck“ oder Detlev Bucks „Karniggels“, an Bühnen von Wien bis Leipzig, mit Oscars für „Nirgendwo in Afrika“ und „Spielzeugland“ und einmal sogar gemeinsam, in dem Fernsehepos „Klemperer – Ein Leben in Deutschland“.
Für „Lélé“ begegnen sich Julia Jäger und Matthias Habich zum ersten Mal auf einer Bühne, namentlich im Bruckner-Foyer des Berliner Renaissance-Theaters.
Die Hörspielversion von LÉLÉ, erstgesendet am 30. März bei HR2-Kultur, wurde aus der Fülle der Hörspiele der ARD, des Deutschlandradio, des SRF und des ORF als „Hörspiel des Monats Mai 2025“ von der Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet. Das Hörspiel wurde ebenfalls von Julia Jäger und Mathias Habich gespielt.
Zitat der Jury: „… Darüber hinaus schafft der Autor die Porträts zweier Individualisten. Jeder auf seine Art einsam. Matthias Habich spielt Gerhard, den ehemaligen Lehrer und Witwer, mit einer guten Portion Kauzigkeit und Selbstironie. Julia Jäger spricht samtig und lässt klar die Empfindsamkeit ahnen, die unter einer harten Schale liegt. Beide machen das großartig. Mit Humor, Melancholie und Sehnsucht wird die Annäherung zweier Figuren geschildert, die ihre Charaktere und Lebensgeschichten nach und nach entfalten.“
(Laila Stieler, Drehbuchautorin, Hörspielautorin, Dramaturgin und Filmproduzentin; Sebastian Krumbiegel, Musiker und Autor; Gastgebender Sender: MDR)
Spieldauer: ca. 120 Minuten, ohne Pause