Jakob Augstein im Gespräch mit Gertraud Klemm: "Wie sieht moderner Feminismus aus?"

mit Jakob Augstein

„Es ist das Patriarchat, stupid“: In ihrem 140 Seiten starken Essay Abschied vom Phallozän kommt Gertraud Klemm zu dem Schluss, dass wir nicht in einem „Anthropozän“, sondern in einem „Phallozän“ leben. Umweltzerstörung, Kriege, Rassismus und weltweite Ungerechtigkeit – all das, so ihre These, gehe auf eine seit rund 5.000 Jahren andauernde Männerherrschaft zurück. Wäre die Welt weiblich regiert, stünde es um die Menschheit deutlich besser.

„Eine matriarchalische Gesellschaft wäre auf jeden Fall gerechter, sowohl, was die Geschlechtergerechtigkeit betrifft, als auch, was die Ökonomie betrifft: Es gäbe keine Klassenunterschiede, und es gäbe auch keinen Rassismus oder keine ausbeuterischen Systeme“, sagt die Autorin. Den heutigen Feminismus hält sie hingegen für zu verkopft. Akademische Debatten über die exakte Setzung von Gendersternchen erreichten die meisten Frauen nicht – und änderten auch nichts an ihrer Realität zwischen Dreifach- und Vierfachbelastung im Alltag.

Doch wie sieht moderner Feminismus im Jahr 2025 aus? Darüber spricht Jakob Augstein mit der österreichischen Schriftstellerin Gertraud Klemm.

 

Auch live auf radioeins zu hören – von 20.00 bis 21.00 Uhr.

Der radioeins und Freitag Salon

Jakob Augstein ist seit 2008 Verleger und Geschäftsführer der Wochenzeitung „der Freitag“. 1967 in Hamburg geboren, studierte er von 1989 bis 1993 Politik an der Freien Universität Berlin und am Institut d’études politiques de Paris. Er war zehn Jahre lang für die Süddeutsche Zeitung als Reporter in Berlin und Ostdeutschland unterwegs. Von 2011 bis 2018 schrieb er die Kolumne „Im Zweifel links“ auf „SPIEGEL ONLINE“. Von 2011 bis 2020 lieferte er sich mit Nikolaus Blome, dem ehemaligen stellvertretenden Chefredakteur der Bildzeitung, in der Phoenix-Sendung „Augstein und Blome“ einen wöchentlichen Schlagabtausch zum politischen Thema der Woche. Im März 2024 erschien sein Roman „Die Farbe des Feuers“ im Aufbau Verlag.

Der radioeins und Freitag Salon live aus dem Renaissance-Theater

Hier verstummt die Erregungsmaschine des Internets. Der radioeins & Freitag Salon ist „unplugged“, wie man früher gesagt hätte. Echte Menschen reden über echte Themen und üben sich in Fähigkeiten, die rar zu werden drohen: Zeit nehmen, zuhören, verstehen, lernen. Das – unerreichte – Vorbild dieses aktuellen politischen Diskussionsformats sind die legendären Gespräche des Journalisten Günter Gaus, die im Fernsehen gezeigt wurden, als dieses noch schwarz-weiß war.

Spieltermine

17.11.2025
20:00
Tickets kaufen für die Spielzeit vom 01.09.2025 bis zum 31.08.2026