Jakob Augstein im Gespräch mit Nora Bossong: "Wie lassen sich die Rechten stoppen?"
Der „Reichskanzlerplatz“, der titelgebend für Nora Bossongs letzten Roman ist, hatte bis sage und schreibe 1947 einen anderen Namen: „Adolf-Hitler-Platz“. In dem Buch entführt uns Bossong ins Berlin der 1920er-Jahre und erzählt, wie die deutsche Demokratie langsam zerbröckelt, während SA-Männer in der Uhlandstraße Fahne-schwenkend aufmarschieren. Der Roman ist ein Psychogramm der damaligen Zeit, in dem die persönlichen Veränderungen der Protagonisten mit den radikalen gesellschaftlichen Veränderungen verstrickt werden.
Eine wichtige Rolle spielt Magda Goebbels, die Ehefrau des Reichspropagandaministers Joseph Goebbels. Wie wurde sie zur „First Lady“ des Nazi-Regimes? Hätte man ihre Radikalisierung aufhalten können?
Auch heute wenden sich viele junge Menschen einer radikalen Kraft zu. Bei den Landtagswahlen in Thüringen wählten 38 Prozent der 18-24-Jährigen die in Teilen rechtsextreme AfD. Zerbröckelt auch uns gerade die Demokratie? Und was lässt sich aus unserer Geschichte lernen, um das zu verhindern?
Über die Gefahr von rechts diskutiert Jakob Augstein am 12. Mai mit Nora Bossong.
Der radioeins und Freitag Salon live aus dem Renaissance-Theater
Hier verstummt die Erregungsmaschine des Internets. Der radioeins & Freitag Salon ist „unplugged“, wie man früher gesagt hätte. Echte Menschen reden über echte Themen und üben sich in Fähigkeiten, die rar zu werden drohen: Zeit nehmen, zuhören, verstehen, lernen. Das – unerreichte – Vorbild dieses aktuellen politischen Diskussionsformats sind die legendären Gespräche des Journalisten Günter Gaus, die im Fernsehen gezeigt wurden, als dieses noch schwarz-weiß war.