Die Sehnsucht an die Fenster tragen (UA)

mit
Adelheid Kleineidam

am Klavier
begleitet
Seyyit El-Cherbiny

Sehnsucht ist ein unstillbares Verlangen, das Antrieb und Schmerz zugleich ist. Dieses Verlangen kennen die Genien, Schutzgeister der Menschen, nicht. Als einer der weiblichen Geister, Gini, sich auf die Erde verirrt, ist sie erstaunt und befremdet. Mit wachsender Neugier begleitet sie ihre Schutzbefohlenen, folgt ihrem Treiben und lauscht ihren Sehnsüchten. So verschieden wie die Menschen sind, denen sie begegnet, so vielfältig sind auch die Texte und Musik des Abends: Knef und Kaléko, Bacharach und Dylan, Kästner und Kreisler, Piazzola, Chaplin u.v.a. Sie haben die Sehnsucht mit all ihren Facetten in Worte und Melodien gefasst.

Adelheid Kleineidam hat diese Texte und Songs zu einem Programm zusammengestellt, das sehnsuchtsvoll und „hoffnungslos“ optimistisch ist. Der Pianist Seyyit El-Cherbiny begleitet sie einfühlsam und virtuos. Verrückt und beglückt wird Gini von der Sehnsucht angesteckt und verliebt sich in das Leben.

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Die Berliner Schauspielerin Adelheid Kleineidam entschied sich nach mehrjährigen Theaterengagements in Bonn, Oberhausen, Wilhelmshaven und dem Berliner Grips Theater frei als Film-und Fernsehschauspielerin zu arbeiten. Seitdem hat sie in über 70 Fernsehfilmen mitgewirkt. Neben den Dreharbeiten arbeitet sie mit anderen Berliner Künstlern und Musikern zusammen, wie zb, 1997 beim Prater Theaterspektakel der Berliner Volksbühne in „Monsterdämmerung“, der Uraufführung von Marius von Meyenburg, Regie Robert Koall.

Ihrer Leidenschaft für Poesie und Musik bringen verschiedene, selbstentwickelte literarisch-musikalische Programme hervor, u.a.: „Leben ohne Zeitverlust“, Chansons der zwanziger Jahre „Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“ anlässlich des 90ten Geburtstages von Mascha Kaléko im Literaturhaus Berlin  „Ich suche deine Sterne und will nicht schlafen“- ein Abend über die Liebe mit Adelheid Kleineidam und Band für die Freilichtbühne Spandau, biografische Lesungen über Mascha Kaléko, Astrid Lindgren, Alice Herz-Sommer,Lilli Palmer und Hildegard Knef.

Für das Renaissance Theater trat sie im Bruckner Foyer in dem Drei -Personen Stück „Schlaflos in Berlin“ von 2016-2019 auf. Seit 2018 gehört sie als Späti-Besitzerin Gabi Hertz zur Stammbesetzung der beliebten ARD-Fernsehreihe „Die Drei von der Müllabfuhr“.

Der Wahl-Berliner Seyyit El-Cherbiny studierte am Konservatorium in Izmir Komposition und Piano. Er tritt als Solopianist auf, spielt in diversen Bands und begleitete verschiedene Künstler wie z.B. Klaus Hoffmann im Berliner Schiller Theater und Desirée Nosbusch in TV-Shows.  15 Jahre lang war er Stil prägender Pianist, Komponist und Arrangeur im Berliner „Wintergarten Varieté“. Am Theater am Potsdamer Platz, Berlin war er als Dirigent und Pianist bis zur Schließung des Hauses engagiert. Seine Begeisterung gehört dem Jazz, Swing und spanisch-lateinamerikanischer Musik.

Adelheid Kleineidam und Seyyit El-Cherbiny verbindet u.a. die Liebe zu Filmmusik und ihre langjährige Zusammenarbeit, die sie nun im Renaissance Theater für das Bruckner Foyer freudig fortsetzen.

 

Aus unserem Gästebuch:

21. September 2023:

„Vielen Dank für diese schöne und poetische Aufführung am 17. September. Man war für 2 Stunden in eine andere Zeit gehoben. Und die wertvollen und toll dargestellten Texte mit passender Musik wirkten noch lange nach.
Bis hoffentlich bald mal wieder….“

23. September 2023 um 0:02 Uhr

„Liebes Renaissance Theater! Vielen Dank für die mitreißende Matinee „Die Sehnsucht an die Fenster tragen“! Die wundervolle Adelheid Kleineidam hat witzige, charmante, kluge und nachdenkliche Passanten auf die Bühne gezaubert, die sich – wie nebenbei – tief in ihre Herzen gucken lassen. An ihrer Seite der fantastische Pianist Seyyit El- Cherbiny: ein umwerfendes Team!“

27. November 2023:
Gestern, Sonntag 26. November 2023, erlebte ich die musikalisch-literarische Matinee von Adelheid Kleineidam „Die Sehnsucht an die Fenster tragen“ im Bruckner Foyer, diesem feinen, intimen Ort über der großen Bühne. Ich bin euphorisiert von der wunderbaren Präsenz dieser singenden, tanzenden Schauspielerin von ihrer (Bewegungs)Freiheit, der klaren, präzisen Stimme, ihrer rhythmische Flexibilität – den Blick immer etwas über der Masse. Phantastisch, mit welcher Textsicherheit sie sich ein so anspruchsvolles Programm zwischen Chaplin, Rilke, Hölderlin, Enzensberger, Knef, Kaléko, Kraus, Kästner und Kaminsky zu eigen macht und, unterfüttert von Seyyit El-Cherbinys sensiblem Pianosound, Hollaender, Kreisler, Bacharach, Rota, Ofarim und Sting auf sehr feine Weise klingen lässt. Da geht einem das Herz auf. Die Auswahl selbst ist schon ein kleines Kunstwerk. Allein wie sie Michelangelos Pieta erzählerisch zum Leben erweckt und atmen lässt, dass man die Skulptur förmlich vor sich sieht: formidabel. Das Publikum schien animiert, beglückt, aufgerührt, umgequirlt, resonanzstark. Dieses Theater ist in seiner antiken feinen Schönheit ein Berliner Kleinod. Hoffen wir, dass es besteht und noch lange alle Sparmaßnahmen überlebt.