UNTERM TEPPICH - Der Krieg, meine Eltern und ich

Erzählerin/Text: Ilona Schulz
Am Piano: Jenny Ribbat

Regie: Dania Hohmann
Bühne: Georg & Paul
Kostüme: Bernadette Weber

Nach dem Tod ihrer Eltern entdeckt die Schauspielerin Ilona Schulz alte Briefe, die sich ihre damals frisch verheirateten Eltern im Zweiten Weltkrieg schrieben. Sie entziffert die in Süterlin geschriebenen Texte und entdeckt ihr völlig unbekannte Seiten der Eltern: zärtlich-begehrende Worte, bange Beobachtungen, unterdrückte Scham und traurige Erfahrungen von Leid und Ignoranz der nach Kriegsende aus ihrer zerstörten Heimat Geflohenen. Dinge die im Hause der 1955 geborenen Schauspielerin kein Thema waren, zu stark der Wunsch nach Normalisierung, die Vergangenheit ruhen zu lassen – alles „Unter den Teppich“.

Gemeinsam mit der Regisseurin Dania Hohmann hat Schulz aus den Inhalten der Briefe eine theatrale Collage über Scham, Schuld, Enttäuschung und Verdrängung erstellt, eine Familienaufstellung über ein Jahrhundert.

Wir sind die Nachkommen kriegstraumatisierter Menschen aus einem schuldigen Krieg. Wir tragen keine Schuld für die Vergangenheit aber Verantwortung für die Zukunft. Wir sind in der Lage  „Unterm Teppich“ nachzusehen. Was da liegt ist bestürzend, komisch, traurig, absurd, liebevoll, verblendet, frivol, beängstigend, naiv, albern, verstörend und menschlich.

Der Abend ist eine Bestandsaufnahme, die Erkenntnis welch tiefe Spuren Krieg über Generationen hinweg hinterlässt und dass es keine Gewinner gibt.

In der heutigen Zeit, mit täglichen Nachrichten aus der Ukraine und Gaza, ist es sinnvoll einen Blick „Unter den Teppich“ zu werfen und zu verstehen, welch fragiles Geschenk ein Leben in Frieden ist.

 

Mit freundlicher Unterstützung von:
Antje Landshoff-Ellermann, Theater unterm Dach Berlin, Götz-George-Stiftung, St.Pauli Theater Hamburg

 

Pressestimmen:

„Schulz spielt alle Rollen und lässt so sehr persönlich eine Generation und Zeit aufleben, die die junge Bundesrepublik geprägt hatte. Sie macht das Schweigen dieser Elterngeneration sehenswert beredt.“
Zitty Berlin

„Grandioser Monolog einer wunderbaren Schauspielerin, ein dichter, knapp eineinhalbstündiger Abend, den das gebannt zuhörende Publikum mit Jubel feierte und den die kluge Regisseurin Dania Hohmann mit sparsamen Mitteln eindrucksvoll in Szene gesetzt hat.“
BZ Berlin

 

Spieldauer: ca. 75 Minuten ohne Pause

Spieltermine

09.04.2024
19:30