Auf dem Sterbebett von seinem Sohn Lars gefragt, wer seine
Freunde gewesen seien, antwortete Willy Brandt: "Egon." Tatsächlich war Egon
Bahr jahrzehntelang Brandts engster politischer und persönlicher Weggefährte.
Zum 100. Geburtstag des großen Sozialdemokraten schildert er erstmals seine
ganz persönlichen Erinnerungen an Willy Brandt und die gemeinsamen Jahre. Das
Ergebnis ist ein ungewöhnlich intimes Porträt Brandts und ein Zeitzeugnis
ersten Ranges.
Kennengelernt haben sie sich Ende der fünfziger Jahre. Als
Regierender Bürgermeister von Berlin machte Brandt den RIAS-Journalisten Bahr
zum Senatssprecher. Nach dem Mauerbau entwarfen sie gemeinsam jene Ostpolitik,
die bis heute als die große Leistung der Kanzlerschaft Brandts gilt. Als
engster Vertrauter folgte Bahr Willy Brandt ins Auswärtige Amt und dann ins
Kanzleramt. In Brandts Auftrag verhandelte er die Ostverträge und war im
Triumph des gescheiterten Misstrauensvotums wie in der bittersten Stunde des
Rücktritts an seiner Seite. Aber auch jenseits der Politik waren sie Vertraute
und Freunde. Bahr schöpft aus einer Fülle unbekannter Anekdoten, die er
glänzend erzählt und die uns Willy Brandt menschlich nahe bringen.
Egon Bahr wurde 1922 in Thüringen geboren. Nach dem Krieg war er als Journalist
tätig, u.a. als Leiter des Bonner RIAS Büros. 1960 – 1966 war er Sprecher des Berliner
Senats. Unter Willy Brandt war Egon Bahr von 1966 – 1969 Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen
Amt, 1969 – 1974 bekleidete er das Amt des Staatssekretärs im Bundeskanzleramt. Nach Brandts Rücktritt war er u.
a. Bundesminister für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, Bundesgeschäftsführer der
SPD und Direktor des Instituts für Friedensforschung in Hamburg.
Den Abend moderiert Dr. Dieter Spöri Minister a.D. . Er studierte in Tübingen Wirtschaftswissenschaften und galt dort als eines der führenden Mitglieder der Studentenbewegung von 1968. Spöri trat 1970 in die SPD ein und war von 1976 bis 1988 Mitglied des Deutschen Bundestages sowie langjähriges Mitglied des Vorstands der SPD-Bundestagsfraktion und des SPD-Parteivorstands.1988 wechselte er als Oppositionsführer nach Baden-Württemberg und war von 1992 -1996 Stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg.
Eine Veranstaltung von Lehmanns Media GmbH, in
Zusammenarbeit mit dem Ullstein Verlag, den Berliner Wirtschaftsgesprächen e.V.
und dem Renaissance-Theater Berlin. Eintritt: 14 €, ermäßigt 10 €
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