Wilfried Minks
wurde 1930 in Binai/Böhmen geboren. 1945 verließ er mit seinen Eltern die
damalige Tschechoslowakei und zog nach Wurzen in Deutschland. Für einige Zeit
als Theatermaler beschäftigt, schrieb er sich schließlich auf Anraten eines
Freundes an der Kunstgewerbeschule in Leipzig ein. Kurz darauf wechselte er an
die Berliner Akademie der Bildenden Künste; dort studierte er von1955 bis 1957
bei Willi Schmidt.
Sein erstes
Engagement erhielt er 1959 am Stadttheater Ulm, an dem Kurt Hübner als
Intendant wirkte und Peter Zadek sowie Peter Palitzsch inszenierten. Drei Jahre
später ging Wilfried Minks mit Kurt Hübner an das Theater der Stadt Bremen und
prägte dort die Inszenierungen mit seinen Bühnenbildern auf eine Weise, daß sie
nach Meinung der Kritiker selbst einen Teil der Regie darstellten. Es wurde vom
"Bremer Stil" gesprochen als der innovativsten Ära des deutschen
Nachkriegstheaters. Alle Arbeiten des "Zauberers der Bühne" folgten
seither dem Grundsatz, ein Theatererlebnis für alle Sinne herzustellen und
Räume für Schauspieler zu schaffen. Wilfried Minks arbeitete mit allen großen
Regisseuren seiner Zeit zusammen, darunter Dieter Dorn und Rainer Werner
Fassbinder, Michael Grüber und Peter Palitzsch, Claus Peymann, Peter Stein und
Peter Zadek.
Selbst als
Regisseur tätig ist Wilfried Minks seit den siebziger Jahren. Seine
Inszenierungen waren an allen wichtigen Bühnen Deutschlands, Österreichs und
der Schweiz zu sehen.
Wilfried Minks
lebt in Hamburg und leitet dort die Bühnenbildklasse der Hochschule für
Bildende Künste. 2005/2006 arbeitete er am Schauspielhaus Zürich an
Georg
Büchners „Woyzeck“. Am Schauspiel Hannover inszenierte er Schillers
„Don Carlos“
und O'Neills „Trauer muss Elektra tragen“. In der Spielzeit 06/07
setzte er „Emilia
Galotti“ von Gotthold Ephraim Lessing in Szene. Für sämtliche
Inszenierungen
entwarf er auch das Bühnenbild. Am Renaissance-Theater feierte seine
Inszenierung von Tennessee Williams' "Endstation Sehnsucht" im Februar
2008 Berliner Premiere.
(Stand: Februar 2008)
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