Zwei Männer, ein Grab, eine Parkbank und eine Ehe, die neu erzählt werden muss: Lionel Goldsteins Stück HALPERN & JOHNSON ist ein intensives Kammerspiel über zwei Menschen, die, ohne einander zu kennen, ein Leben lang verbunden waren. In pointierten Dialogen balanciert dieses "well-made-play" auf dem schmalen Grat zwischen Drama und Komödie. Am Anfang steht eine Beerdigung, am Ende vielleicht der Beginn einer Freundschaft. Zwei grundverschiedene Männer, die sich unter anderen Umständen wenig zu sagen gehabt hätten, finden sich nun verbunden durch eine Frau, Florence. Sie war beiden Jahrzehnte lang innig zugetan. Zunächst geraten sie heftig aneinander, wobei ihre unterschiedlichen Charaktere nicht gerade mildernd auf den Konflikt wirken. Doch allmählich gelangen die beiden zu der Erkenntnis, dass sie einander wenig vorzuwerfen haben. Und so kann die Zuneigung zu einem geliebten Menschen, die sie teilen, auch die Basis für eine Zuneigung zueinander werden.
Auf diesem Drahtseil der Emotionen über das Doppelleben einer Frau balancierten zuerst Laurence Olivier und Jackie Gleason, die die grandiosen Paraderollen 1983 in einem TV-Film spielten. Das Stück für zwei schauspielerische Hochkaräter wurde auch als Theaterfassung weltweit aufgeführt. Im deutschsprachigen Raum wurde es erst 2008 entdeckt. Nun können die Zuschauer dieses erbitterte Wortduell, ausgetragen von Udo Samel und Gerd Wameling, im Renaissance-Theater erleben.
Am 12. 5. 2015 rezensierte die Wolfsburger Allgemeine Zeitung: "90
Minuten lang folgt der Zuschauer der grandiosen Leistung von zwei
begnadeten Darstellern. Udo Samel war der aufbrausende Witwer, der vor
keiner Beleidigung zurückschreckt. Gerd Wameling gab den kultivierten,
zu Beginn noch höflichen Johnson. dessen Beziehung zu Florence ab der Eheschließung mit Halpern rein platonisch war. Für
den Ehemann dennoch Verrat, wusste er doch nicht von den Jahrzehnte
andauernden Verabredungen seiner Gattin mit einem Fremden. Dieser
wiederum war informiert über Ehe-Krisen und Alltäglichkeiten des
Zusammenlebens. Zwei Männer trauern um ein und dieselbe Frau und
sprechen doch von zwei verschiedenen. Das Duo Samel / Wameling glänzte mit
atemberaubender Virtuosität, entwickelte zwei glaubwürdige Charaktere,
lotete Stimmungen aus, schwankte zwischen wütenden Aggressionen und
sensiblen Empfindlichkeiten. Schauspielkunst ganz groß."
Weitere Pressestimmen äußern sich begeistert:
"Samel las die Partie des cholerischen Gatten mit
kulinarischer Lust, als würde er seinen Text am liebsten mit Haut und Haar
verspeisen, während Wameling als Kunstfreund meist diätische Dezenz wahrte. In
Samels vehementer Diktion schäumte der Lebenssaft aus allen Poren, wenn er Luft
holte, drohten Empörungsexplosionen. Wameling konterte mit dem Märchentonfall
des Intellektuellen, der sich dem Wüterisch überlegen fühlt: „Ist es
unmoralisch, sich mit ihr unterhalten zu haben?!“ Westfälische Nachrichten, 12.2.2018
"Ein wundervolles Streitgespräch." Münstersche Zeitung, 12. 2. 2018 Eingerichtet von Gerhard Ahrens und Bernd Kauffmann
Kartenpreise: 24 € / 20 € / 17 € / 14 €
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