Am Anfang steht ein Gedicht in einer Jagdzeitschrift, ein
leuchtender Fremdkörper in einer gleichgültigen Umgebung. Es beschreibt einen
vorübergehenden Fremden, mit einem blitzenden Jagdgewehr auf dem Rücken. Der
Dichter durchleuchtet in seinem Gedicht die flüchtige Erscheinung bis in ihren
Kern. Ein berühmter Mann schreibt den Dichter an, gibt sich als der
Beschriebene zu erkennen, und bestätigt die Genauigkeit des Gedichts. Dann
folgt das Verblüffende: Wie in einer Kriminalgeschichte läßt er dem erstaunten
Dichter drei Briefe zukommen, deren Inhalt aus drei unterschiedlichen
Perspektiven ein Rätsel entfalten: Wer ist dieser Mann? Drei Frauen sprechen
aus den Briefen und legen ihre intimsten, innersten Erlebnisse und Erkenntnisse
offen und geben damit ihre eigentliche Beziehung zu dem Mann preis. . .
Poetisch,
klar und durchsichtig, auch komisch läßt Inoue seine Figuren zu Wort kommen.
Ein Kaleidoskop aus Fragen des Menschseins bis zur letzten, entscheidenden: Wo
liegt das Glück? Im Geliebtwerden oder im Lieben?
Tina Engel verkörpert alle fünf Personen und entwickelt
diese klassisch-moderne japanische Erzählung zum Schauspiel. |